Haben Sie schonmal eine Lern-App benutzt? Aus dem Homeoffice gearbeitet? Oder an einem Online-Kurs teilgenommen, um sich beruflich weiterzubilden?
Falls ja, dann haben Sie schon erste Erfahrungen mit „New Work“ und „New Learning“ gemacht. Arbeitsweisen und Lernmodelle also, die aus dem digitalen Wandel unserer Arbeitswelt entstehen: Video-Tutorials auf dem Smartphone, Online-Lernplattformen oder Lernen mit Virtual-Reality.
Wie aber steht es um New Work und New Learning im Bildungssektor? Welches Potential hat der digitale Wandel für Beschäftigte an Hochschulen und in der Erwachsenenbildung? Darüber spricht Eva Schulze-Gabrechten in dieser Episode mit Prof. Dr. Uwe Elsholz von der FernUni und Prof. Dr. Udo Thelen von der Euro FH.
Prof. Dr. Uwe Elsholz von der FernUni forscht dazu, wie New Work und New Learning den Bildungssektor in Deutschland verändern und bereichern könnten. Er leitet das Projekt „Lernen und Arbeiten in der digitalen Transformation im Bildungssektor“ am ABD-Forschungsschwerpunkt der FernUni und ist Leiter des Lehrgebiets „Lebenslanges Lernen“ an der Fakultät für Kultur- und Sozialwissenschaften.
Prof. Dr. Udo Thelen ist Professor für Bildungsmanagement und Corporate Learning an der Euro-FH in Hamburg. Außerdem berät und managet er Hochschulen und Unternehmen zu Bildungskooperationen. Er ist ein Experte für die Frage, wie Wissenschaft und Wirtschaft voneinander profitieren können. Udo Thelen ist deshalb auch als Feldvernetzer für den Bereich Bildung am ABD-Forschungsschwerpunkt der FernUni tätig.
Das sagen Uwe Elsholz und Udo Thelen zur digitalen Transformation in der Erwachsenenbildung:
• Es gibt keine einheitlich gültige Definition für New Work und New Learning. Jedes Unternehmen und jede Einrichtung muss eigene Wegen finden, mit diesen Themen umzugehen. Nichtsdestotrotz sind beide Phänomene von wachsender Bedeutung. (Udo Thelen)
• New Work ist im Bereich beruflicher Bildung deutlich präsenter als im Bereich der Hochschulbildung, das haben wir in unserem Forschungsprojekt bereits feststellen können. Unsere Vermutung ist, dass die berufliche Bildung näher an der tatsächlichen Arbeitswelt ist und die Diskussion rund um New Work deshalb auch stärker wahrgenommen hat. (Uwe Elsholz)
• Wenn Sie so manche Bildungseinrichtung betrachten: die nehmen die Themen New Work und New Learning zwar ernst. Aber als neuer Studiengang, als Studienangebot oder als Zertifikats-Programm. Ignorieren dabei aber vollständig, dass ein Ernstnehmen dieser Themen auch bedeutet, dass ich es in meiner eigenen Einrichtung umsetze. (Udo Thelen)
• New Learning wirft existentielle Fragen auf: Wenn alle Beschäftigten zunehmend oberflächlich lernen, was heißt das dann für unsere eigene Lehre? Wie müssen wir die verändern? Müssen sich die Beschäftigten zukünftig alle Inhalte mit ein paar guten Prompts, die sie einer KI stellen, selber zusammensuchen? Und wo ist dann die Rolle der Bildungsinstitution gerade von Erwachsenen? (Uwe Elsholz)
Udo Thelen gibt beim Berliner Symposium der FernUniversität in Hagen live Einblicke in seine Erfahrungen aus der Praxis und diskutiert mit weiteren Expert:innen die Anforderungen der digitalisierten Arbeitswelt an Wirtschaft und Wissenschaft. Weitere Informationen zum Berliner Symposium und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier.
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