Davon ist Daniel Terzenbach als Vorstandsmitglied der Bundesagentur für Arbeit überzeugt. Mit FernUni-Rektorin Prof. Ada Pellert ist er sich einig: Wir müssen lebenslanges Lernen wichtiger nehmen – und auch Menschen mit Jobs weiterqualifizieren. Um Wirtschaft und Wohlstand in Deutschland aufrecht zu erhalten, spricht sich Terzenbach für gesteuerte Zuwanderung aus. Welche gesellschaftliche Haltung es dafür braucht und warum öffentliche Institutionen dringend ihr Mindset ändern müssen, erläutert er im Podcast. Auch seine „Kernerlebnisse“ als kümmernder Vater werden zum Thema.
Daniel Terzenbach kennt sich mit der Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt ebenso aus wie mit Qualität und Beratung. Er setzt sich verstärkt für neue Denkansätze bei der Vermittlung in Arbeit ein. Das Wirtschaftsmagazin Capital hat ihn zwei Mal jeweils zum „Top 40 der unter 40“-Talent gekürt, vom Handelsblatt wurde er als „Vordenker“ ausgezeichnet.
Das sagt Daniel Terzenbach über Fachkräftemangel und Bildung:
- Wir sollten Bildung besser portionieren. Fünf Minuten vor der Gesellenprüfung bin ich in Deutschland formal noch unqualifiziert und mein Marktwert ist um ein Vielfaches tiefer als fünf Minuten nach der bestandenen Prüfung. Das kann nicht sein.
- Bildung und Kompetenzen haben rund um den deutschsprachigen Raum einen anderen Stellenwert. Wenn wir das in Deutschland ignorieren, sind wir ein bisschen autistisch unterwegs.
- Künstliche Intelligenzen verändern das Lernen. KI wird eine stärkere Assistenzfunktion fürs Lernen einnehmen. Berater:innen in den Arbeitsagenturen und Jobcentern werden zu Coaches der Lernprozesse.
- Der Kampf um kluge Köpfe wird weltweit geführt. Wir können es uns nicht leisten, die Tür in Deutschland zuzumachen. Wir brauchen mehr Wertschätzung für die Lebens- und Arbeitsleistung von Geflüchteten.
- Behörden müssen ihr Mindset ändern: Wir müssen uns stärker um die Menschen drehen – und sie nicht zwischen den Systemen zerschleißen.
- Mitarbeitende sind das höchste Gut. Ihre Gewichtung hat sich durch andere Rahmenbedingungen stark verändert. Führungskräfte müssen das anerkennen.
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Berliner Symposium
Die FernUniversität forscht in ihrem neuen interdisziplinären Schwerpunkt Arbeit – Bildung – Digitalisierung zu Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt und nimmt in den Fokus, welche Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel helfen. Dazu gibt es ein Symposium mit Wissenschaftler:innen und Politikeri:innen in Berlin am 7. Dezember 2023: „Transformation gestalten: Digitaler Wandel, Fachkräftegewinnung und Neues Lernen” in der Vertretung des Landes Nordrhein-Westfalen beim Bund.