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Podcast: „Wir bestellen alles mit einem Klick, der Urlaubsantrag im Job aber dauert zwei Wochen. Das passt nicht zusammen“

Über 95% aller Unternehmen in NRW sind kleine und mittelständische Unternehmen (KMU). Gerade sie stellt die Digitalisierung der Arbeitswelt vor große Herausforderungen – denn KMU verfügen meistens nicht über die personellen und finanziellen Ressourcen wie Großunternehmen. Wie kann die digitale Transformation, insbesondere im Hinblick auf das Personalmanagement, dort trotzdem gelingen? Mit dieser Frage setzt sich das Forschungsprojekt „Datenkulturen im Personalmanagement von KMU in NRW“ am ABD-Schwerpunkt der FernUniversität in Hagen auseinander. Eva Schulze-Gabrechten aus dem Presse-Team spricht in dieser Episode mit Dr. Thomas Matys, Mitarbeiter im Forschungsprojekt, und Jonas Tünte, dem Gründer eines Start-Ups für digitale Zeiterfassung, darüber, ob Stempeln noch zeitgemäß ist und warum gerade KMU von der Digitalisierung profitieren können.

Dr. Thomas Matys ist Sozialwissenschaftler und Mitarbeiter im Forschungsprojekt unter der Leitung von Prof. Dr. Uwe Vormbusch. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehört die Arbeits- und Organisationssoziologie, seit 2012 ist er am Lehrgebiet Soziologie II / Soziologische Gegenwartsdiagnosen an der FernUniversität in Hagen tätig. 2022 wurde er dort habilitiert.
Jonas Tünte ist Mitbegründer und CMO (Chief-Marketing-Officer) des Start-Ups „clockin“. Das Unternehmen vertreibt eine App für digitale Zeiterfassung, die inzwischen von Unternehmen aus über 40 Branchen deutschlandweit genutzt wird. Jonas Tünte hat sich zum Ziel gesetzt, das Zettelchaos speziell in mittelständischen Unternehmen ein für allemal zu beseitigen.

Das sagen Dr. Thomas Matys und Jonas Tünte zur digitalen Transformation in kleinen und mittelständischen Unternehmen:

• Gerade in mittelständischen Unternehmen arbeiten Menschen, die sich nicht den ganzen Tag mit Technik auseinandersetzen möchten. Die wollen in erster Linie ihren Job machen, und den machen sie auch verdammt gut. Damit das so bleibt, brauchen sie unterstützende Software. (Jonas Tünte)
• Im Hinblick auf die Unternehmen stellen wir fest, dass die digitale Praxis sich dort teilweise noch gar nicht vollzieht. Insofern müssen wir da auch ein bisschen Entmythologisierung betreiben und betrachten: Wie sieht denn die empirische Wirklichkeit aus? Das ist auch Ziel dieses Projekts. (Thomas Matys)
• Wir sind gewohnt, fast alles per App, mit ein bis zwei Klicks, bekommen zu können. Als Arbeitnehmer:innen im Unternehmen machen wir dann aber die Erfahrung, dass Dinge wie ein Urlaubsantrag bis zu zwei Wochen lang brauchen. Und das passt nicht zusammen. (Jonas Tünte)
• KMU brauchen die Bereitschaft, sich auf einen Wissenstransfer einzulassen. Sie müssen den Mut und den Willen haben, sich auch an anderen Unternehmen zu orientieren und zu fragen: Was machen die anders, vielleicht auch besser? Und wie kann ich das in meinem Unternehmen implementieren? (Thomas Matys)

Die Digitalisierung der Arbeitswelt ist das zentrale Thema beim Berliner Symposium der FernUniversität in Hagen. Am 7. Dezember sprechen diverse Expert:innen aus Wissenschaft und Wirtschaft live über die Chancen und Herausforderungen in der digitalen Transformation, insbesondere auch im Hinblick auf das hochaktuelle Thema der Fachkräftegewinnung. Weitere Informationen zum Berliner Symposium und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier.

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